Mai 162014
 

Bürgermeister von Bad Aussee wird mit Forderungen der Bürgerinitiative konfrontiert.

Am 12.5.14 sprach eine Abordnung der BISS bei Bürgermeister Franz Frosch (ÖVP), den beiden Vizebürgermeisterinnen Johanna Köberl (SPÖ) und Waltraud Huber-Köberl (ÖVP) sowie Rudolf Gasperl als Baubehörde 1. Instanz vor. Es wurde uns bekanntgegeben, dass der Bauwerber, die Fröhlichsche Gründe Projektentwicklungs GmbH, hinter der der Grazer Immobilienmulti RA Dr. Hohenberg steht, schon wieder eine Abänderung des Bebauungsplanes durch den Gemeinderat beantragt hat. Was steckt dahinter? Ein geologisches Gutachten, von der Baubehörde gewünscht und vom Bauwerber selbst in Auftrag gegeben, kam angeblich zum Schluss, dass „bedingt durch eine bekannte Abrisskannte eine Verrückung der Objekte vorgeschlagen“ wird. Für den „Turm“ wird dabei die Herstellung von zwei Tiefgeschoßen am neuen Standort vorausgesetzt. Laut neuem Plan kämen die verrückten Objekte, vor allem der fünfgeschossige Wohnturm, noch um einiges höher am Plateau zu liegen. Damit wäre der bauliche Schandfleck noch stärker sichtbar.

Was heißt das für die Baubehörde? Nachdem von der Gemeinde selbst noch kein geologisches Gutachten eingeholt wurde, der Bauwerber selbst aber sein Gutachten nicht einmal noch vorgelegt hat, ist es noch immer ein schwebendes Verfahren. Gleichzeitig ist aber auch der vor zwei Jahren extra für dieses Bauprojekt vom Gemeinderat im Eilverfahren beschlossene Bebauungsplan für die jetzt verrückten Objekte nicht mehr gültig. Der Bauwerber hat deshalb mit 11.4. eine Abänderung des Bebauungsplanes beantragt, über die der Gemeinderat in den nächsten Monaten abstimmen wird. Ginge es nach Herrn Hohenberg, dessen Bauprojekte und Vorstellungen von der Stadtgemeinde Bad Aussee bisher willfährig akzeptiert wurden, müsste auch der neu beantragte Bebauungsplan im Gemeinderat ohne kritische Prüfung des Bauvorhabens durchgewunken werden. Das muss von der BISS verhindert werden. Es kann doch nicht sein, dass die strengen Bauvorschriften (Ortsbildkonzept und Bebauungsgrundsätze), die jeder Häuslbauer in Bad Aussee einhalten muss, für einen sogenannten Immobilieninvestor nicht gelten sollen. Wir fordern daher eine maßvolle, maximal zweigeschossige, Verbauung.

Und was hat es mit der Bodenbeschaffenheit der Fröhlichschen Gründe auf sich?
Die ersten Informationen des Geologen scheinen die schlimmsten Befürchtungen der Anrainer zu bestätigen. Durch die überdimensionierte Verbauung besteht höchste Gefahr, dass die Steilabhänge abrutschen und die darunterliegenden Häuser begraben. Wir fordern daher, dass die Gemeinde ein eigenes geologisches Gutachten in Auftrag gibt. Zusätzliche Gefahr droht jetzt schon bei größeren Regenmängen im Schindergraben und Moosgraben. Durch die brutale Rodung von über 1000 gesunden, großen Bäumen durch den Bauwerber fehlt es an Speicherkapazität für das Oberflächenwasser, das jetzt ungezügelt zu Tal fließt und dabei bereits Ausschwemmungen, Hangrutschungen und Kellerüberflutungen verursacht hat.

Nach unserem eindringlichen Gespräch mit den verantwortlichen Politikern dürfte klar geworden sein, dass es in Bad Aussee kritische und aktive Bürger gibt, die nicht akzeptieren werden, dass sich Gemeinderat und Baubehörde als Erfüllungsgehilfen von Immobilienprofiteuren instrumentalisieren lassen. Das Gemeinwohl und die Rechtsordnung müssen im Vordergrund stehen.
Damit wir BISS haben, brauchen wir ein starkes Zeichen von der einheimischen Bevölkerung und den Freunden und Gästen des Ausseerlandes. Beteiligt euch weiter an der Onlinepetition und macht andere darauf aufmerksam.

Bertl Eisenriegler, 13.5.14