Vor genau einem Jahr erging ein rechtlich völlig haltloser Bescheid der Stadtgemeinde Bad Aussee vom 24.5.2018, mit dem eine Baubewilligung für die Schuhschachtelhäuser erteilte wurde. Weder wurde auf die eingebrachten Einwendungen der Anrainer eingegangen, noch wurde ein neues Gutachten vorgelegt. Eigentlich wurde nach der letzten Bauverhandlung vor zwei Jahren damit gerechnet, dass der Projektentwickler ein weiteres hydrologisches Gutachten über die Möglichkeiten einer sachgemäßen und unbedenklichen Ableitung der Oberflächenwässer einholt. Völlig überraschend erteilte der Bürgermeister trotz des fehlenden Gutachtens dann doch die Baubewilligung.
Die Vorgangsweise ist an Ignoranz kaum zu übertreffen. Welche Motive hat eine Baubehörde, ein äußerst fragwürdiges Projekt völlig unkritisch durchzuwinken?
Durch die ausführliche Berufung von Dr. Martin Abel (ausgeführt von der Rechtsanwältin Dr. Elfgund Abel-Frischenschlager) wurde der Baubewilligungsbescheid aber nicht rechtskräftig. Über diese Berufung hätte nun der Gemeinderat von Bad Aussee zu entscheiden. Bis heute (also schon ein Jahr lang) hat die Gemeindeführung es unterlassen, diese Agenda im Gemeinderat auf die Tagesordnung zu setzen. Das Bauverfahren ist damit weiter unterbrochen. Warum, wieso, wielange noch? Welches Spiel hier von der Gemeindeverwaltung und dem Investor Hohenberg gespielt wird bleibt völlig intransparent.
Sollte der Gemeinderat die Berufung irgendwann abweisen und die Baubewilligung bestätigen, steht den Anrainern noch immer der Weg zum Verwaltungsgericht offen. Die Bürgerinitiative ist zuversichtlich, dass das Schuhschachtel-Projekt auf den Fröhlich’schen Gründen noch lange nicht realisiert wird.
Bertl Eisenriegler
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